Ein Interview mit Christopher Heiduk, Stipendiat der Akademie „Führung und Persönlichkeit“
Stille, Reflexion und Authentizität: So fasst der Student Christopher Heiduk die Akademie „Führung und Persönlichkeit“ des Münchner Instituts für Philosophie und Leadership zusammen. Mehrmals jährlich ermöglicht die Karl Schlecht Stiftung Nachwuchsführungskräften wie ihm die Teilnahme an dieser besonderen einwöchigen Fortbildung, die ihre Persönlichkeitsentwicklung fördern und so ihre fachliche Ausbildung ergänzen soll. Wir haben mit Christopher Heiduk über seine Erfahrungen gesprochen.
Gab es für Sie einen „Aha“-Moment während der Akademie?
Nein. Allerdings drei Monate später. Nach der Akademie habe ich direkt ein Vollzeitpraktikum angefangen und parallel dazu meine Studienarbeit geschrieben. In den Weihnachtsferien, nach einer kurzen Atempause, wurde mir bewusst, was für einem Stress ich mich da aussetze. Plötzlich – gefühlt mit einem Fingerschnipp – haben die Anregungen der Akademie Wirkung gezeigt. Ich habe beschlossen: „Jetzt möchte ich etwas ändern und den Stress reduzieren“.
Haben Sie durch die Akademie also gelernt, besser auf sich selbst zu achten?
Absolut, dort wurde mir bewusst, dass man nicht den Erwartungen anderer hinterherleben, sondern sich selbst fragen sollte: „Was möchte ich eigentlich?“. Die Akademie hat bei mir die Lebenseinstellung gefördert, das zu tun, womit ich mich gut fühle.
Wie hat die Akademie diese Erkenntnis bei Ihnen gefördert?
Jeden Morgen gab es einen Impuls. Meist auch eine Frage, der man tagsüber, ohne die anderen Teilnehmer, nachgegangen ist. Ich hatte dort die Möglichkeit, komplett aus meinem Alltag rauszukommen und in Ruhe nachzudenken. Zudem haben wir morgens immer eine Stunde Yoga gemacht und eine halbe Stunde meditiert.
Haben Sie vorher schon einmal meditiert?
Ja, doch erst durch die Akademie habe ich den wirklichen Wert des Meditierens begriffen. Nun ist es eine tägliche Routine: Ich stehe morgens auf, koche mir einen Tee und meditiere. Ich lasse mich nicht sofort von WhatsApp-Nachrichten stressen. Ich hechte nicht direkt zum ersten Termin. Stattdessen habe ich das Gefühl, mit Kontrolle und Souveränität in den Tag zu starten.
Hatten Sie das erwartet oder war Ihre Vorstellung von der Fortbildung eine andere?
Ich hatte fälschlicherweise angenommen, durch die Akademie herauszufinden, was ich später beruflich genau machen möchte. Ich wollte nur eine konkrete Antwort, habe aber viel mehr bekommen: Mir wurden Methoden und Denkweisen an die Hand gegeben, mit Hilfe derer ich mir nach der Akademie nicht nur diese Frage selbst beantworten konnte. So habe ich mich selbst besser kennengelernt.
Die Akademie heißt ja „Führung und Persönlichkeit“. Wie hängt all das mit „Good Leadership“ zusammen?
Selbstführung spielt bei „Good Leadership“ eine fundamentale Rolle. Wenn ich andere führen möchte, dann muss ich erst einmal mich selbst, meine Emotionen und mein gesamtes Innenleben verstehen und führen können. Dabei hat mir die Akademie geholfen.